CDU Kreisverband Friesland

Zu viel Bürokratie in der Pflege

Auf Einladung von Landtagskandidat Jens Damm und MdB Hans Werner Kammer besuchte Staatsminister Eckart von Klaeden das Altenwohnzentrum der AWO in Schortens

 

Eckart von Klaedens vordringliche Aufgabe im Bundeskanzleramt ist der Bürokratieabbau, in dieser Eigenschaft war er im Altenwohnzentrum in der Mozartstraße hoch willkommen.

Ein informatives Gespräch im AWO-Altenwohnzentrum Schortens mit Staatsminister Eckart von KlaedenEin informatives Gespräch im AWO-Altenwohnzentrum Schortens mit Staatsminister Eckart von Klaeden

Leiterin Vera Skrimanek stellte die Arbeit der Einrichtung vor. Das Altenwohnzentrum wurde 1974 gegründet und zwischen 2009 und 2011 komplett renoviert. Es bietet jetzt 96 Pflegeplätze in Einzel- und Doppelzimmern. Zusätzlich sind 40 Seniorenwohnungen angegliedert.

Die zunehmende Bürokratie behindert nach Aussage von Vera Skrimanek die Arbeit am Patienten und demotiviert die Mitarbeiter.

Jede Handreichung müsse dokumentiert werden und werde vom medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft. So sei sie schon nach dem Nachweis der Länge des Zahnpasta-Strangs auf der Zahnbürste gefragt worden.

Dokumentation zur Pflegebegleitung und Qualitätssicherung sei wichtig und werde nicht in Frage gestellt, aber sie müsse in einem vernünftigen Umfang geschehen. Inzwischen sei ca. 60 % der Arbeitszeit der Pflegekräfte durch Bürokratie und Verwaltung gebunden . Dies entlockte Einrichtungsleiterin Skrimanek einen Stoßseufzer: „Wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure?“

Eckart von Klaeden berichtete, dass bereits ein Papier zur Entbürokratisierung der Pflege unter seiner Federführung erarbeitet worden sei, das in die künftige Gesetzgebung einfließen soll. Insbesondere sollten tägliche selbstverständliche Handreichungen nicht mehr im bisherigen Umfang dokumentiert werden. Hier würde er gerne auch noch die Anregungen der Einrichtung in Schortens aufgreifen, da im Mittelpunkt der pflegerischen Arbeit natürlich der Mensch stehen müsse.

Der stellvertretende Vorsitzender des AWO-Bezirksverbandes Weser-Ems, Dr. Lothar Knippert sprach ein weiteres Problem an: Der Fachkräftemangel treffe die Altenpflege massiv und die Pflegesätze in Niedersachsen seien erheblich zu niedrig. Die Pflegesätze müssten nach seiner Meinung auf tarifliche Bezahlung der Mitarbeiter ausgerichtet sein. Hier müsse Politik auf die zuständigen Pflegekassen einwirken.

Ebenso wünscht er sich eine bessere Anerkennung des Berufs des Altenpflegers: „Es handelt sich um qualifizierte Kräfte, die zunehmend auch Aufgaben der medizinische Behandlungspflege wahrnehmen."

Jens Damm versprach, am Ball zu bleiben: „Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Anforderungen an stationäre und ambulante Pflege werden noch steigen. Mit dem Pflegepakt wurde ein Anfang gemacht, hier muss die Landesregierung weiter aktiv den Dialog mit den Pflegeversicherungen führen.“