CDU Kreisverband Friesland

Hier ist ein Ort zum Leben!

Frauen-Union Friesland besucht das Hospiz in Jever

Seit Juni 2011 können in Jever jeweils 8 Gäste im Friedel-Orth-Hospiz aufgenommen werden. Ein guter Grund für die Frauen Union Friesland, der Einrichtung einen Besuch abzustatten.
„Natürlich sterben hier Menschen, aber zuallererst ist hier ein Ort zum Leben“, erläuterte Thomas Matzewitzki, der die Philosophie des Hauses vorstellte.

 
Der Raum der Stille im Friedel-Orth-Hospiz Der Raum der Stille im Friedel-Orth-Hospiz
Die Gäste haben mindestens Pflegestufe 1 und ein ärztliches Attest über eine schwere, unheilbare und weit fortgeschrittene Erkrankung.
Die Gesamtkosten für den Aufenthalt eines Gastes werden zu 85 Prozent von den Kranken- und Pflegekassen übernommen. 15 Prozent der Kosten werden vom Träger des Hospizes, der mission:lebenshaus gGmbH, getragen. Dem Gast sollen keine Kosten entstehen. Deshalb ist das Hopiz auf Spenden angewiesen.
 
Bewusst wird von Gästen gesprochen und nicht von Patienten, denn die Therapie gegen die vorliegende Krankheit ist in der Regel beendet. Wichtiger ist, dass die Gäste sich in ihren letzten Wochen und Monaten wohl fühlen. „Unsere erste Frage lautet „Haben Sie Schmerzen?“ und die zweite Frage „Haben Sie Angst?““ Thomas Matzewitzki sieht hier klare Prioritäten. Damit die Gäste und auch die betroffenen Familien nach oft monate- und jahrelanger Odyssee durch Praxen und Krankenhäuser endlich zur Ruhe kommen, ist es wichtig, dass sie ein Stück weit Lebensqualität zurückgewinnen.
 
Deshalb heißt die wichtigste Medizin „Zeit“. Die Mitarbeiter und auch die Ehrenamtlichen nehmen sich Zeit für Gespräche, hören zu oder sind einfach da.
Musiktherapie, Aromatherapie, Akupressur und feste Rituale bieten dabei sanfte Unterstützungsmöglichkeiten, aber natürlich kommen im Bedarfsfall auch Medikamente zum Einsatz.
 
Die Gäste sind zwischen 17 und 95, die Aufenthaltsdauer variiert. Thomas Matzewitzki empfindet es als Glücksfall, dass das Hospiz zum einen sehr gut mit Pflegekräften ausgestattet ist, so dass Zeit für den Einzelnen bleibt und dass durch Pflegedienstleitung und Träger ein sehr gutes Arbeitsklima begünstigt wird, was natürlich auch auf die Betreuung der Gäste abfärbt. Auch sei die Unterstützung durch Ehrenamtliche und durch Spenden sehr gut. „Jever hat uns mit offenen Armen aufgenommen!“
 
Bei einem Rundgang durch das Haus konnten noch viele Fragen beantwortet werden, auch nach dem bekanntesten und jüngsten Gast im Hospiz, dem an Leberkrebs erkrankten und nach 13 Monaten Aufenthalt im Hospiz verstorbenen Josua.
Er hatte die Idee für ein Kinder- und Jugendhospiz, dass jetzt mit maßgeblicher finanzieller Unterstützung von Angelika Reichelt in Wilhelmshaven verwirklicht wird.