Die Versorgung des Offshore-Windparks Nordergründe, der zurzeit nordöstlich der Insel Wangerooge realisiert wird, läuft seit letztem Jahr über den Außenhafen Hooksiel. Ausgangsbasis ist die ehemalige Spielscheune Bullermeck, die 2015 von der Kähler-Werft übernommen wurde.
Firmenchef Burkhard Kähler sieht für den Außenhafen Hooksiel gute
Entwicklungspotentiale, aber auch Probleme.
„Der Hafen eignet sich durch seine Lage ideal zur Versorgung der Offshore-
Windparks in der Nordsee. Der Offshore-Hafen Norddeich ist schon dicht und die Niederlande rüsten sich bereits, die Verkehre zu übernehmen.“
Lieber wäre es Kähler, wenn der Umsatz in der Region bliebe. Auch den Ausbau der Helgolandverkehre sieht er als Möglichkeit, den Hafen weiter zu beleben.
Kreisvorstand und Gemeinderatsfraktion mit Firmenchef Burkhard Kähler Außerdem möchte er den Kundenkreis seiner Werft erweitern: „Ziel ist es, dass wir Schiffe bis zu 500 Tonnen mit bis zu 12,50 m Breite in unserer Werft warten und reparieren können.“
Die weitere Entwicklung droht aber an der fehlenden Wassertiefe des Hafens zu scheitern. Durch die ungünstigen Strömungsverhältnisse verschlicken der Hafen und die Hafenzufahrt immer wieder, teilweise sind nur Wassertiefen von 1,50 m zu verzeichnen. Für eine wirtschaftliche Nutzung des Hafens seien aber laut Kähler 2,80 m erforderlich.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende der Gemeinde Wangerland, Dieter Behrens- Focken ergänzt, dass durch den gleichzeitigen Sandabtrag am benachbarten Strand auch der Tourismus betroffen sei. Leider habe das Land Niedersachsen den Neubau der Mole am Außenhafen abgelehnt, die eine feste Wassertiefe im Hafen hätte sichern sollen.
Burkhard Kähler berichtete, dass er als Alternative die Sicherung des Hafens mit Geotextilsäcken vorgeschlagen habe. Diese Methode sei erprobt, allerdings habe der Hafenbetreiber NPorts diesen Vorschlag bisher abgelehnt. Diese Säcke seien auch in Jute verfügbar und somit umweltverträglich.
„Ein Weiter so darf es nicht geben“, so Kähler. „Die fehlende Wassertiefe gefährdet die Werft, aber auch weitere Hafenanlieger in ihrem Bestand.“
Alleine durch die Werft seien ca. 30 Arbeitsplätze betroffen. Der CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzende Jens Damm erwartet konkrete Ergebnisse von der Hafenkonferenz mit Land, Kreis, Gemeinde und Hafenanliegern:
„Der niedersächsische Wirtschaftsminister ist als Hauptgesellschafter verantwortlich für die Entwicklung des Hafens. Wir dürfen nicht darunter leiden, dass sich Rot und Grün auf Landesebene bei Logistikprojekten nicht einigen können.“