In der Jahreshauptversammlung wurden viele Themen angesprochen.
Der Vorstand der CDU Wangerooge: Mario Schmidt (v.l.), Henrico Schlockermann, Thorn Folkerts, Curt Hanken, Hanke Rippen, Gast Frank Vehoff und Michael Drees. Die Christdemokraten fürchten um die Wettbewerbsfähigkeit der Fremden-verkehrsgemeinde Wangerooge. Die Beeinträchtigungen im Fährverkehr durch Untiefen im Fahrwasser sind das eine, das andere die höheren Flugpreise aufgrund der nun doch eingeführten Luftverkehrssteuer. „Für Wangerooge ist das sehr schädlich“, sagte Michael Drees. Der Vorsitzende des CDU Orts- verbands übte auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung im Hotel Hanken denn auch harsche Kritik an den Verantwortlichen.
Dabei zeigte er sich auch mit der eigenen Partei unzufrieden. „Ich bin enttäuscht von unseren Leuten in Berlin“, sagte Drees unter Hinweis auf die Fehler, die bei der Einführung der Luftverkehrssteuer gemacht wurden. „Von denen, die sich im Dezember auf die Schultern geklopft haben, weil sie meinten, die Steuer für den Inselflugverkehr abgewendet zu haben, erwarten wir jetzt den gleichen Elan im Bemühen, die Flugsteuer für die Inselflieger wieder abzuschaffen“, betonte Drees. Und Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander forderte der CDU Vorsitzende auf, sein Versprechen einzulösen. DerMinister hatte für dieses Jahr die Vertiefung des Fahrwassers im Bereich Harlesiel zugesagt. Wangerooge habe von allen Ostfriesischen Insel die schlechteste Fähr- verbindung, beklagte Michael Drees. Für Tagesgäste zum Beispiel ist die Aufenthaltsdauer oft einfach zu kurz. Dadurch seien der Insel in den vergangenen neun Jahren 55000 Gäste verloren gegangen, so der Vorsitzende. Die Wangerooger Christdemokraten wollen sich nun aber auch über ihre eigenen Beziehungen bemühen, in Sachen Fähr- und Luftverkehr etwas zu bewegen, kündigte Drees an. Unterstützung erhielt er dabei vom CDU Kreisvorsitzenden und Landratskandidat Frank Vehoff, der sich auf der Jahreshauptversammlung den Wangerooger Parteifreunden vorgestellt hatte.
In seinem Jahresbericht sprach Michael Drees sich noch einmal für den Bau eines ortsnahen Hafen aus. Auch wenn er so schnell nicht realisiert werden könne, „müssen wir doch Pläne haben“, meinte Drees. Durch den Meeresspiegelanstieg infolge des Klimawandels werde der Anleger im Westen irgendwann nicht mehr zu halten sein. Ein weiterer Aspekt ist für ihn die für Besucher wenig attraktive Situation am Hafen, wo es vor allem an der nötigen Barrierefreiheit für Gehbehinderte mangelt.
Die Wangerooger CDU stehe hinter dem geplanten Golfplatz, sei ohne Wenn und Aber für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses und plädiere für einen schnellstmöglichen Umzug der Grundschule in die Inselschule, zumal der Landkreis eine großen Teil der Umbaukosten übernehmen wird, formulierte Michael Drees weitere kommunalpolitische Zielsetzungen. Sorgen bereite der fehlende partei- politische Nachwuchs, so der Vorsitzende. Auch in der Partei mache sich der demografische Wandel bemerkbar. „Darüber müssen wir uns rechtzeitig Gedanken machen“, mahnte Drees.
Die Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 11. September wird bei der CDU in den kommenden Wochen noch Thema werden. Über die Kandidatin für den Kreistag einigte sich bereits die Jahreshauptversammlung. Sie will wieder Bärbel Herfel aufstellen.
Zu Beginn der Versammlung hatte der 1. Vorsitzende drei langjährige Parteimitglieder geehrt: Curt Hanken für 40-jährige sowie Bärbel Herfel und Jürgen Wiebach für 25- jährige Mitgliedschaft. Turnusgemäß musste der Vorstand neu gewählt werden. Vorsitzender bleibt Michael Drees, Schatzmeister Hanke Rippen und Schriftführer Mario Schmidt. Zu Beisitzern wurden Curt Hanken, Thorn Folkerts und Henrico Schlockermann gewählt.