„Der Ausbau von Ganztagsangeboten ist ein zentrales Anliegen der Frauenunion“
Die Vorsitzende der niedersächsischen Frauenunion, Dr. Eva Möllring, machte auf Einladung der FU Friesland auf ihrer Sommertour Station in Schortens.
Bürgermeister Gerhard Böhling begrüßte neben Mitgliedern der Frauenunion u. a. auch den Landratskandidaten Frank Vehoff und den Bockhorner Bürgermeisterkandidaten Thorsten Krettek im Bürgerhaus.
Die Runde informierte sich zu Betreuungs- und Beratungsangeboten für Familien, Jugendwerkstatt und der Förderung des Ehrenamtes in Schortens.
Die stellvertretende Bürgermeisterin im Amt, Anja Müller, stellte die Stadt Schortens als „familienfreundlich(st)e Stadt Frieslands" vor.
Die Stadt Schortens investiere pro Jahr ca. 3,65 Mio. € in Familienleistungen, so Müller. In diesem Bereich zögen auch alle Fraktionen an einem Strang. Über ein Kinderbetreuungskonzept werden alle Leistungen gebündelt, um unnötige Konkurrenz und Flickschusterei zu vermeiden. Wichtig war dabei auch der Einbezug von ehrenamtlichen Angeboten wie Hausaufgabenhilfe und Familienpatenschaften.
Müller regte an, das Kindertagesstättengesetz (KiTaG) flexibler zu gestalten, da auch die Wünsche der Eltern an Betreuungszeiten sehr variabel seien. Ebenso plädierte sie für die Verbesserung des Betreuungsschlüssels bei Krippen, da die Kräfte sehr stark auch in pflegerische Tätigkeiten wie Windelwechsel eingebunden seien. So finanziere die Stadt Schortens auf eigene Kosten eine 3. Kraft für die Krippen, um die gewünschte Betreuungsqualität anbieten zu können.
Bei der Jugendwerkstatt für schwer vermittelbare Jugendliche stehe man in Verhandlung mit dem Landkreis. Die Stadt Schortens trage Kosten von jährlich 210.000 € alleine, obwohl hier inzwischen Jugendliche aus dem gesamten Landkreis beschäftigt seien.
Immer wichtiger werde auch die Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern bzw. Ganztagsschulangebote im Grundschulbereich. Eva Möllring bekannte, dass sie dazu bereits mehrfach mit ihrem Mann (dem niedersächsischen Finanzminister Hartmut Möllring) als auch dem Kultusminister Bernd Althusmann Gespräche geführt habe. Der Ausbau hochwertiger Ganztagsangebote bereits im Grundschulbereich sei ein zentrales Anliegen der Frauenunion. Hier müssten die Bedürfnisse der Kommunen stärker an die Landespolitik herangetragen werden, um Lösungen zu finden. Man befinde sich eindeutig in einer Übergangsphase und die Politik werde teilweise von der Dynamik der Entwicklung überrascht. Man dürfe bei allem Enthusiasmus auch nie die Finanzierbarkeit aus den Augen verlieren.
Die Vorsitzende der Frauenunion Friesland, Christel Bartelmei, wies darauf hin, dass gute Ideen aus Schortens bereits über das Lokale Bündnis für Familie in den gesamten Landkreis getragen worden seien, wie z. B. die Öffnung der Ferienpassaktion für behinderte Kinder. In Schortens war dies auf Initiative des Vereins Lebensweisen entstanden.
Auf einen anschließenden Besuch des Kunsthandwerkermarktes musste Frau Dr. Möllring leider verzichten, da bereits der nächste Termin in Wilhelmshaven anstand.