Nachdem in der letzten Woche die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen in Friesland durchgeführt wurden, nimmt Frank Vehoff, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag mit Sorge die ersten Informationen zur Kenntnis. „Während Bockhorn mit stabilen Anmeldezahlen aufwarten kann, leiden insbesondere die Vareler Oberschulstandorte unter der neuen Schulkonstellation im Südkreis.“ Die Oberschule in Obenstrohe sei mit nur 22 Anmeldungen akut in ihrem Bestand gefährdet. Der aktuelle 5. Jahrgang habe noch mehr als doppelt so viele Schüler und Schülerinnen.
An der neuen IGS in Zetel gab es entgegen der Prognose des Landkreises statt der vorhergesagten 154 Anmeldungen nur 118 Anmeldungen, darunter 10 von außerhalb des Landkreises. Für die umliegenden Oberschulen ist daher nicht mit einem großen Zuwachs durch abgelehnte Schüler der IGS zu rechnen. „Die Versprechungen von Landrat und Mehrheitsgruppe zur Sicherung aller Standorte entpuppen sich damit immer mehr als obsolet.“ Besonders ärgerlich ist dabei, dass die Oberschule in Oberstrohe ohne Not zum Opfer politischer Scheingefechte wurde: „Mit viel Engagement haben sich die Oberschulen in Bockhorn und Obenstrohe auf den Weg gemacht, im Rahmen einer Kooperation die Angebote der Schulen zu verbessern, um die Standorte zu sichern. Im Sog der Bürgermeisterwahl in Varel wurde die Schule zum Spielball der Politik, ohne dass der Landkreis als Schulträger ordnend eingegriffen hätte.“ Die Quittung für dieses Verhalten habe man nun mit dem Einbruch der Schülerzahlen in Obenstrohe erhalten. Man könne nicht aus ideologischen Gründen und mit schöngerechneten Prognosen massiv die friesische Schullandschaft umkrempeln und hinterher die Schulen mit den Folgen alleine lassen. „Der Schulträger darf sich jetzt nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern muss die Schulen in ihrer Neuorientierung unterstützen!“ Hierbei gehe Sachverstand vor politischem Kirchturmdenken. Die CDU-Fraktion im Kreis erwarte die konkrete Unterstützung der Oberschule durch die Kreisverwaltung und die politischen Gremien: „Der Schulträger muss umgehend die beteiligten Schulen dabei unterstützen, konkrete Lösungswege der Zusammenarbeit zu erarbeiten. Eine längere Hängepartie und die weitere Verunsicherung der Eltern können und dürfen wir uns unter den gegebenen Umständen nicht mehr länger erlauben.“